Hell und behaglich saniert mit viel sichtbarem Holz

Gestern abbruchreif, heute Attraktion

Eigentlich war das alte Bauernhaus in Garmisch-Partenkirchen ein Kandidat für den Abbruchbagger. Bis eine Münchner Familie das Objekt entdeckte – und es in einen modernen Ferienhaus-Wohntraum mit Bergblick verwandelte.

Baufällig war noch ein charmanter Ausdruck für den Bauernhof, den die Münchner Familie Gruber (den Namen haben wir geändert) im bayerischen Garmisch-Partenkirchen besichtigte: Über 100 Jahre alt, zum letzten Mal vor 30 Jahren modernisiert und mit komplett veralteter Haustechnik ausgestattet, dazu noch dunkel und nur teilweise fürs Wohnen nutzbar. Die einzigen, aber durchaus maßgeblichen Lichtblicke waren zunächst die Lage mit fantastischer Aussicht auf den Panoramaberg Wank und ein guter Grundriss. Neben den angejahrten Wohnräumen verfügte der Hof noch über einen Stall sowie einen Heuboden.

Bilder des Architekten Josef Schmid vom unrenovierten Gebäude lassen die Größe der Herausforderung erkennen.

200 Quadratmeter mehr

Statt der Option Abriss entschlossen sich die Grubers zu einer radikalen Verjüngungskur für das Bauerngebäude: es wurde komplett entkernt. Die Außenmauern aus traditionellem Bruchstein-Mauerwerk konnten somit weitgehend im Original erhalten werden – so fügt sich das Haus auch weiterhin gut in die idyllische Umgebung ein. Die Geschoße erhielten neue Betondecken, und die Innenaufteilung wurde modernen Bedürfnissen angepasst. Ein neues Raumkonzept schaffte reichlich Platz für zwei kleinere Ferienwohnungen im Parterre, eine zweigeschossige Wohnung im Ober- und Dachgeschoss und die Maisonette-Wohnung, die von den Grubers und ihren Kindern selbst genutzt wird.

Am eindrucksvollsten zeigen sich die die Ergebnisse der Sanierung im Gewinn an Wohnraum: Wo sich zuvor ein finsterer Heuboden und der Stall befanden, entstanden durch Ausbaumaßnahmen 200 m².

Großzügig und romantisch: der sichtbare Dachstuhl

In eine von warmem Holz geprägte Wohlfühl-Welt verwandelte sich das Dachgeschoss des alten Bauernhofs. Der Dachstuhl wurde teilweise erneuert und mit Gauben aufgewertet, der Giebel bis zum First großflächig verglast. Bei so viel Tageslichteinfall wirken die Räume auch an regnerischen Tagen hell und freundlich.

Die freiliegenden Holzelemente der Dachkonstruktion mit geschroppten, also grob gehobelten Balken verleihen den Räumen eine natürliche und äußerst großzügige Atmosphäre. Sie halten auch den ursprünglich bäuerlichen Charakter des Gebäudes lebendig. Um den Sichtdachstuhl zu realisieren und trotzdem optimale energetische Eigenschaften zu erzielen, erhielt das Dach eine Aufsparrendämmung. Diese lückenlose Dämmungsvariante wird oberhalb der Sparren verbaut und bietet zusätzlich den Vorteil, dass Wärmebrücken vermieden werden. Damit wird nicht nur der Verlust an Heizenergie minimiert, sondern auch das Risiko möglicher Folgeschäden wie Schimmelbildung durch an diesen „kalten Bauteilen“ kondensierende Feuchtigkeit.

Frische Ideen für Licht und Lüftung

Insgesamt sechs elektrisch betriebene Dachflächenfenster sorgen für optimalen Lichteinfall zu jeder Tageszeit. Der Clou dabei: Die Fenster liegen einander paarweise hoch im Dachstuhl gegenüber – das ermöglicht eine besonders gute Querlüftung. Dadurch bleibt das Klima im Dachgeschoss selbst bei höheren Sommertemperaturen stets angenehm. „Das Spiel von Licht und Schatten und die frische Luft sind jeden Tag aufs Neue ein wirklicher Genuss“, erklärt die stolze Besitzerin Frau Gruber voller Begeisterung. Sie und ihre Familie fühlen sich im renovierten Bauernhof rundum wohl – und ihre Feriengäste auch.

Bildquelle: VELUX Deutschland

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